Im November schaut die Welt nach Bonn zur Weltklimakonferenz COP 23.
Es ist eine Welt auf dem Weg in die Klimakatastrophe, aktuell auf dem Weg zu 3 bis 5 Grad Erderwärmung , mit verheerenden humanitären Folgen.
Liebe Bäuerinnen und Bauern,
Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde um etwa 1 Grad erwärmt, der Klimawandel beschert uns Wetterextreme die früher unvorstellbar waren.
Starkregenereignisse – immer öfter mehrere hundert Millimeter an einem Tag, sie reissen unseren guten Boden mit sich, die Sturzbäche zerstören Dörfer, Höfe, ganze Landschaften werden überflutet.
Immer häufigere langanhaltende strukturelle Trockenheiten, Gewitterstürme. All das bei uns im klimastabilen Mitteleuropa, all das schon bei 1 Grad Erwärmung !
Mit jedem Zehntelgrad Erderwärmung werden die Extreme exponentiell zunehmen.
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, warnt vor verheerenden Folgen der Erderwärmung auch für Europa.„Das Jahr 2017 zeigt uns auf bitterste Weise, warum die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor dem Klima-Chaos warnt:Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen“,
Wir wissen das hunderte Millionen Kleinbäuerinnen und Bauern dieser Welt existentiell auf ein einigermaßen intaktes Klima angewiesen sind, das sie über keinerlei Reserven oder Versicherungen verfügen wenn Hochwasser, Stürme, Dürren ihre Ernten zerstören.
Wir wissen dass so Hunger, große Not und Flüchtlingsströme ausgelöst werden.
Und doch werden weiter Dörfer und 100 er Böden abgebaggert um Braunkohle zu verheizen, wird Billiggeflogen, gibt es fast 1000 Kurzstreckenflüge täglich in Deutschland, wird Güterverkehr auf überfüllte Autobahnen verlagert, intensive industrielle Landwirtschaft gefördert, und die eigenen Klimaziele weit verfehlt. Eine Schande für unser reiches Land.
Wollen wir in einem völlig unberechenbaren chaotischen Klima arbeiten und leben, mit kaum vorstellbaren wirtschaftlichen, ökologischen und humanitären Schäden ?
Es hängt von der Zivilgesellschaft, von uns ab, ob die Politik die Weichen endlich auf Klimaschutz stellt, oder ob wir weiter machen auf dem selbstzerstörerischen Kurs.
Das Scheitern des Klimaschutzes ist das Scheitern der menschlichen Intelligenz und Humanität.
Das Beispiel Atomkraft hat gezeigt das Widerstand nicht nur notwendig sondern auch erfolgreich sein kann, dass man die Politiker zu einem verantwortlichen Handeln bewegen kann.
Wir Bäuerinnen und Bauern sollten für unser elementarstes Grundrecht und unser wichtigstes Produktionsmittel, ein einigermaßen intaktes Klima, streiten.
Wir können Einfluss nehmen, wir dürfen und müssen unsere Meinung sagen, wir können etwas bewegen.
Damit die in Paris beschlossene 2 Grad Schwelle, besser 1,5 Grad, nicht überschritten wird muss der größte Teil der Kohle, der fossilen Schätze im Boden bleiben.
Auf die Trecker, in die Busse, auf zur Klimademo in Bonn,
„Für eine Welt ohne Klimachaos und für Klimagerechtigkeit“.
http://www.klima-kohle-demo.de
Ulf Allhoff-Cramer, AbL und Bioland Bauer, Klimaforum Detmold
Aufruf von AbL, Bioland, Demeter, Naturland