Klima-Notruf anlässlich der Agrarministerkonferenz: Bäuerinnen und Bauern fordern die Klimawende

Die Agrarminister*innen und Amtschefs der Landwirtschaftsministerien der Länder werden am 10. bis 12. April 2019 in Landau in der Pfalz über die Zukunft der Agrarpolitik diskutieren. Zu diesem Anlass erneuern Bäuerinnen und Bauern ihren Appell für eine sofortige Klimawende, um auch in Zukunft für die Ernährung der Menschen sorgen zu können.

Seit dem ersten bäuerlichen Klimaappell vor der Weltklimakonferenz von Paris 2015 hat sich die Klimakrise massiv verschärft. Der Dürresommer 2018 hat der europäischen Landwirtschaft immense Verluste beschert und die bedrückende Realität des Klimawandels gezeigt. Der Klimawandel zerstört auch unsere Wälder. Für viele Waldbauern sind die Folgen der Dürre 2018 eine Katastrophe, es geht eine ganze Generation Nadelbäume verloren.
Der Weltklimarat kommt in seinem Sonderbericht vom Oktober 2018 zu dem Ergebnis, dass nur noch sehr wenige Jahre bleiben, um den Klimawandel bei 1,5 Grad zu stoppen. Die Notwendigkeit für schnelle und weitreichende Änderungen in allen gesellschaftlichen Bereichen haben die Wissenschaftler*innen sehr fundiert dargestellt.
Deshalb unterstützen zahlreiche Bäuerinnen und Bauern, Waldbäuer*innen, Imker, Gärtnerinnen und Schäfer so wie auch über 23.000 Wissenschaftler*innen die Forderungen der #FridaysForFuture Bewegung der Jugendlichen für den Erhalt unserer und vor allem ihrer zukünftigen Lebensgrundlagen:
• Verabschiedung eines zukunftsgerichteten Klimagesetzes in 2019, dass die deutschen Klimaziele zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal 1.5 Grad festschreibt.
• Einhaltung des Klimazieles 2020 und der weiteren Klimaziele 2030 und 2050 und notwendige Nachschärfung dieser Ziele.
• Einführung einer wirksamen CO2 Steuer um die Ziele zu erreichen.
Da auch die Landwirtschaft ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten muss, fordern wir die Landwirtschaftsministerinnen und -minister auf, in ihrer Diskussion zur Weiterentwicklung und Umsetzung der EU-Agrarpolitik Meilensteine zu setzen, um Bäuerinnen und Bauern durch besondere Finanzierungsinstrumente beim Umbau hin zu klimaschonendem Ackerbau und artgerechter Tierhaltung zu unterstützen.
• Ausrichtung der gesamten EU-Agrarzahlungen (GAP) auf eine klimaschonende, umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft
• Verminderung der Emissionen aus der Tierhaltung durch Reduktion der Tierbestände und eine durchgängig flächengebundene Tierhaltung
• Maßnahmenpaket zur Beschleunigung des Erreichens des 20 % Ökolandbau-Ziels der Bundesregierung, welches u.a. eine forcierte Umsetzung der Zukunftsstrategie Ökolandbau beinhaltet
Der Klimawandel zerstört die Zukunft unserer Höfe und nimmt Bäuerinnen und Bauern weltweit die Existenz. Es geht um die Verhinderung eines sich selbst verstärkenden Klimawandels als Grundlage für den Erhalt der Lebensgrundlagen. Der Dürresommer 2018 muss jetzt die Zeitenwende in der Klimafrage einläuten.

Für Klimagerechtigkeit und Generationengerechtigkeit!

Aktualisierter Klimaappell veröffentlicht

Gemeinsame PRESSEMELDUNG Berlin, 26. November 2018

Vor der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Katowice rufen die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, Bioland, Demeter, Naturland und Ökokreis mit dem „Bäuerlichen Klimaappell“ die Bundesregierung zur Einhaltung ihrer Klimaziele auf. Sie erklären: „Der Klimawandel gefährdet zunehmend die Existenz landwirtschaftlicher Betriebe hier bei uns und weltweit. Der verheerende Dürresommer 2018 muss eine Zeitenwende in der Klimafrage einläuten. Die Bundesregierung muss ihre eigenen Klimaziele zu 100% einhalten und eine CO2 Steuer einführen. Bäuerinnen und Bauern brauchen Klimaschutz.

Durch umweltschonenden Ackerbau und artgerechte Tierhaltung nehmen wir unsere
Verantwortung auf den Höfen für eine enkeltaugliche Zukunft wahr. Wir fordern die Bundesregierung auf, entschlossen das 1,5-Grad-Ziel anzupacken – alles andere ist unverantwortlich.“ Alle Verbände rufen dazu auf, am 1. Dezember auf den Demonstrationen „Tempo machen beim Kohleausstieg“ in Köln und Berlin sowie auf der „Wir haben es satt“-Agrar-Demonstration am 19. Januar 2019 in Berlin auch für eine klimaschonende Landwirtschaft auf die Straße zu gehen und die Bundesregierung an das 1,5-Grad Ziel zu erinnern.

2. Bäuerlicher Klimaappell:

Bauernverbände fordern Klimaschutz und Kohleausstieg – jetzt!
Im verheerenden Dürresommer 2018 erleben wir erneut die zerstörerischen Folgen des Klimawandels. Tausende Höfe in Europa und Deutschland – und viele Millionen weltweit – sind davon betroffen. Die Fruchtbarkeit unserer Böden, die Existenz unserer Betriebe und unsere Wälder sind massiv durch die Klimakrise bedroht. Seit langem warnen Klimaforscher, doch die Politik handelt nicht. Die Auswirkungen des Klimawandels sind ökologisch, sozial und ökonomisch unverantwortbar. Es ist Zeit, eine Wende in der Klimapolitik einzuläuten. Zeit zu handeln!

Wir fordern von der Politik: Die zugesagten deutschen Klimaziele müssen zu 100% umgesetzt und notfalls nachgeschärft werden, um das Klimaabkommen von Paris einzuhalten. Das heißt: Reduzieren der CO2-Emissionen mindestens um 40% bis 2020 und um 55% bis 2030. Ein weiteres Aufschieben verschärft die Auswirkungen der Klimakrise und verteuert mögliche Gegenmaßnahmen extrem.

Daher fordern wir die Bundesregierung auf eine CO2-Besteuerung als wirksamstes Mittel für den Klimaschutz kurzfristig auf den Weg zu bringen.

Die Politik darf vor den Profitinteressen von klimazerstörenden Konzernen (Kohle, Flugverkehr, Autoindustrie, Agrarindustrie etc.) nicht einknicken. Politik hat die Aufgabe, die Wirtschaft so zu regulieren, dass sie nicht zulasten des Klimas geht.

Auch die Land- und Lebensmittelwirtschaft muss klimaschonende Wege weiter beschreiten und ausbauen – im Ackerbau und in der Tierhaltung.

Wir fordern von Bundeslandwirtschaftsministerin Klöckner, auch hier deutliche Schritte einzuleiten:
• Emissionen aus der Tierhaltung zu reduzieren durch die Rückbesinnung auf eine
flächengebundene Tierhaltung
• Förderung eines nachhaltigen Konsums und Stoppen der
Lebensmittelverschwendung
• Etablieren einer Stickstoffstrategie zur Reduzierung der Lachgasemissionen,
• Förderung der CO2-Bindung durch Humusaufbau in den landwirtschaftlichen Böden,
• Schutz, beziehungsweise nachhaltige wirtschaftliche Nutzung von Mooren,
Grünland und Wald sicher stellen
• Ausrichten der gesamten EU-Agrarzahlungen auf eine klimaschonende,
umweltschonende und tiergerechte Landwirtschaft
• Ausweitung des Ökolandbaus als bewährtes und zertifiziertes Verfahren für eine umweltfreundliche Landwirtschaft
• Weitere Erforschung sowie Etablieren in der Praxis von besonders klimafreundlichen
Verfahren wie Agroforstwirtschaft, reduzierte Bodenbearbeitung ohne Einsatz von
Totalherbiziden, optimierte Fruchtfolgen und Nährstoffrecycling.

Wir Bäuerinnen und Bauern erklären uns solidarisch mit dem peruanischen Kleinbauern Saúl Luciano Lliuya, denn sein Fall ist ein warnendes Beispiel für die globale Gefährdung unserer Lebensgrundlagen. Wir erklären uns auch solidarisch mit der Europäischen Klimaklage, bei der Bäuerinnen und Bauern aus europäischen und afrikanischen Ländern beim Europäischen Gerichtshof vom Rat der EU-Regierungen und vom Europäischen Parlament eine konsequente Klimapolitik einfordern.

Wir sind solidarisch mit den Familien Backsen, Bohm und Lütke-Schwienhorst, die die Existenz ihrer Höfe durch den Klimawandel bedroht sehen und deshalb die Bundesregierung auf Einhaltung der Klimaziele verklagen. Zusammen mit der Zivilgesellschaft werden wir der Klimazerstörung und der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aktiv entgegentreten.

Unterzeichnende Verbände:

Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Georg Janßen, Bahnhofstrasse 31,
59065 Hamm/Westf., mobil: 0170 / 4964684.

Bioland e.V., Gerald Wehde, Kaiserstraße 18, 55116 Mainz, mobil: 0176 / 60030011.

Demeter e.V., Antje Kölling, Brandschneise 1, 64295 Darmstadt, mobil: 0157 / 58249201.

Naturland Verband für ökologischen Landbau e.V., Sebastian Mittermaier, Kleinhaderner
Weg 1, 82166 Gräfelfing, mobil: 0172 / 6598387.

Biokreis e.V.: Josef Brunnbauer, Stelzlhof 1, 94034 Passau; Tel: 0851/756500, Mobil: 0170/3579797

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Aufruf zur Klimagroßdemonstration  anlässlich der Weltklimakonferenz COP 24 in Katowice am 1.Dezember in Köln und Berlin

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Klima-Kohle-Demo am Samstag den 01.12.2018 zeitgleich in Köln und Berlin

Im Dezember geht es gleich doppelt ums Klima: Beim Weltklimagipfel in Polen und in der Kohle-Kommission in Berlin. Während die Welt über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens verhandelt, entscheidet sich in Berlin, ob Deutschland seine Versprechen wahr macht – und schnell aus der Kohle aussteigt.

Die Zeit drängt: Das hat uns der Hitzesommer 2018 erneut bewusst gemacht.

http://www.klima-kohle-demo.de

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Aufruf zur Klimagroßdemonstration  anlässlich der Weltklimakonferenz COP 23 in Bonn am 4.November

Im November schaut die Welt nach Bonn zur Weltklimakonferenz COP 23. 

Es ist eine Welt auf dem Weg in die Klimakatastrophe, aktuell auf dem Weg zu 3 bis 5 Grad Erderwärmung , mit verheerenden humanitären Folgen. 



Liebe Bäuerinnen und Bauern,
Seit Beginn der Industrialisierung hat sich die Erde um etwa 1 Grad erwärmt,  der Klimawandel beschert uns Wetterextreme die früher unvorstellbar waren.  
Starkregenereignisse –  immer öfter mehrere hundert Millimeter an einem Tag,  sie reissen unseren guten Boden mit sich,  die Sturzbäche zerstören Dörfer,  Höfe, ganze  Landschaften werden überflutet.
Immer häufigere langanhaltende strukturelle Trockenheiten,   Gewitterstürme.   All das bei uns im klimastabilen Mitteleuropa,  all das schon bei 1 Grad Erwärmung !
Mit jedem Zehntelgrad Erderwärmung werden die Extreme exponentiell zunehmen.
Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung,  Hans Joachim  Schellnhuber, warnt vor verheerenden Folgen der Erderwärmung auch für Europa.„Das Jahr 2017 zeigt uns auf bitterste Weise, warum die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor dem Klima-Chaos warnt:Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen“,
Wir wissen das hunderte Millionen Kleinbäuerinnen und Bauern dieser Welt  existentiell auf ein einigermaßen intaktes Klima angewiesen sind,  das sie über keinerlei Reserven oder Versicherungen verfügen wenn Hochwasser,  Stürme,  Dürren ihre Ernten zerstören.
Wir wissen dass so Hunger, große Not und Flüchtlingsströme ausgelöst werden.  
Und doch werden weiter Dörfer und 100 er Böden abgebaggert um Braunkohle zu verheizen,  wird Billiggeflogengibt es fast 1000 Kurzstreckenflüge täglich in Deutschland, wird Güterverkehr auf überfüllte Autobahnen verlagertintensive industrielle Landwirtschaft gefördert, und die eigenen Klimaziele weit verfehlt.  Eine Schande für unser reiches Land.
Wollen wir in einem völlig unberechenbaren chaotischen Klima arbeiten und leben,  mit kaum vorstellbaren wirtschaftlichen,  ökologischen und humanitären Schäden ?
Es hängt von der Zivilgesellschaft,  von uns ab,  ob die Politik die Weichen endlich auf Klimaschutz stellt,  oder ob  wir weiter machen auf dem selbstzerstörerischen Kurs. 
Das Scheitern des Klimaschutzes ist das Scheitern der menschlichen Intelligenz und Humanität.
Das Beispiel Atomkraft hat gezeigt das Widerstand nicht nur notwendig sondern auch erfolgreich sein  kann, dass man die  Politiker zu einem verantwortlichen Handeln bewegen kann.
Wir Bäuerinnen und Bauern sollten für unser elementarstes Grundrecht und unser wichtigstes Produktionsmittel,  ein einigermaßen intaktes Klima,  streiten.  
Wir können Einfluss nehmen, wir dürfen und müssen unsere Meinung sagen, wir können etwas bewegen.
Damit die in Paris beschlossene  2 Grad Schwelle,  besser 1,5 Grad, nicht überschritten wird muss der größte Teil der Kohle,  der fossilen Schätze im Boden bleiben. 
Auf die Trecker,  in die Busse, auf zur Klimademo in Bonn, 
„Für eine Welt ohne Klimachaos und für Klimagerechtigkeit“.
http://www.klima-kohle-demo.de
Ulf Allhoff-Cramer,  AbL und Bioland Bauer,  Klimaforum Detmold
Aufruf von AbL, Bioland, Demeter, Naturland

Klimaappell an Bundesumweltministerin Hendricks übergeben

Pressefoto_Übergabe des Klimaappells_Hendrik Allhoff-Cramer

v.l.n.r.: Henrik Maaß (AbL), Paula Gioia (Junge AbL und Bündnis Junge Landwirtschaft), Ulf Allhoff-Cramer (Bioland- und AbL-Bauer), Eva Müller (Demeter), Bundesumweltministerin Barbara Hendricks, Gerald Wehde (Bioland) Bild: Sascha Hilgers, BMUB

Zur UN-Klimakonferenz in Paris Bäuerinnen und Bauern fordern wirksame Maßnahmen zum Schutz des Klimas

Berlin, 26. November 2015.

Im Vorfeld der 21. Internationalen UN-Klimakonferenz in Paris fordern Bäuerinnen und Bauern wirksame Maßnahmen zum Schutz des bedrohten Weltklimas. Denn der Klimawandel gefährdet die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit weltweit existentiell. Die Bauernverbände überreichen deshalb Bundesumweltministerin Barbara Hendricks einen eindringlichen Appell an die Bundesregierung.
„Industrieländer wie Deutschland müssen mit dem Ziel vorangehen, die Erderwärmung unter 2 Grad zu stoppen“, so die Bäuerinnen und Bauern in ihrem Appell. Kanzlerin Merkel selbst hat vor schwersten verheerenden Nebenwirkungen für die Menschheit und die Ökosysteme gewarnt, wenn die globale Mitteltemperatur um mehr als 2 Grad steigt. Die Bauernverbände fordern von der deutschen Verhandlungsdelegation bei der UN-Klimakonferenz eine konsequente Haltung und den Beschluss von konkreten und wirksamen Gegenmaßnahmen. Das Gemeingut Klima muss endlich wirkungsvoll geschützt werden. Nur so lassen sich humanitäre Katastrophen sowie soziale und wirtschaftliche Verwerfungen verhindern. „Die Auswirkungen des Klimawandels sind insbesondere für die Bäuerinnen und Bauern, hier und weltweit, eine existentielle Bedrohung“, appellieren sie gemeinsam an die Verantwortlichen.

Klimaappell verabschiedet

Bauernverbände verabschieden anläßlich der Weltklimakonferenz, die im Dezember in Paris stattfindenden wird, einen Appell an die Politik, in dem sie wirksame Klimaschutzmaßnahmen fordern.

Die offizielle Übergabe an Bundesumweltministerin Barbara Hendricks wird am 26.11.2015 stattfinden, in Anwesenheit von Vertretern der unterzeichnenden Verbände und mit einer Grußbotschaft von Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Leiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung.